Gerald Hütern Hirnforscher

Was ist Sucht? Wie entsteht Sucht? Bin ich süchtig?

Es gibt vieles, nach dem wir süchtig sein können: zum Beispiel nach Drogen, Essen, Beziehungen, Sport, Arbeit oder Emotionen. In Deutschland gelten 1,5 bis 2 Millionen Menschen als alkoholabhängig. Etwa 1,4 Millionen Menschen sind abhängig von Medikamenten und etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland raucht

Was ist Sucht?

Die Meinungen darüber, was Sucht ist und wie sie definiert und behandelt werden kann gehen weit auseinander. In der Suchtpräventionsarbeit „Keine Macht den Drogen“ ist zu lesen: “Das Wort Sucht hat etymologisch mit dem Wort suchen nichts zu tun, sondern kommt von siechen, also an einer Krankheit leidend.“ Und so sehen das auch viele Experten. Die Idee, dass Sucht eine Krankheit ist und Alkoholismus eine Allergie geht auf den New Yorker Arzt, William Ducan (1873 bis 1951) zurück und hält sich bis heute hartnäckig. Einige Ärzte und Therapeuten schauen über diesen „Krankheitstellerrand“ hinaus und sagen: „Sucht ist mitnichten eine Krankheit und es sei falsch, sie als solche zu behandeln.“  Betroffene können durch eigene Entscheidungen und eine lohnende Lebensperspektive ihre Sucht überwinden. Diese Meinung, die ich teile, stößt immer wieder auf harte Kritik.

Gerald Hütern Hirnforscher

Schmerz steht im Zentrum jeder Abhängigkeit. „Wer seelisch belastet ist, sucht nach Entlastung und findet diese unter anderem in Alkohol, Drogen oder Medikamenten.“ Alle Abhängigkeiten, sind Versuche, unsere inneren emotionalen Zustände zu regulieren, weil wir uns nicht wohl fühlen. Dieses Unbehagen, mit seinem Ursprung in der Kindheit, ist nach Auffassung des bekannten Hirnforschers Gerald Hüter die wahre Ursache von Sucht. Schmerz, Unbehagen oder ein anderes starkes Gefühl werden durch eine Droge – essen, trinken, spielen,… „therapiert“. Mit der Einnahme des Stoffs fühlt sich der Leidende sofort besser. Das merkt sich das Gehirn und will in einer Notsituation erneut leicht und entspannt dem unangenehmen Gefühl entfliehen. Erneut greift der Leidende zu seinem Stoff. So kann – langsam oder schnell, ein Suchtkreislauf entstehen. 

Die Droge erzeugt den Schmerz

Die Droge wird unter Schmerzvermeidung und Lustgewinn abgespeichert und das Belohnungssystem will immer wieder darauf zugreifen. Eine Droge ist für das Gehirn wie ein Werkzeug, mit dem es Schmerzvermeidung betreibt. Was im Suchtkreislauflauf nicht wahr genommen wird ist, dass es die Sucht und die Droge sind, die in uns Schmerzen und Entzugserscheinungen erzeugen. ( Vgl. Susann Hühn: Süchte verstehen und loslassen, Schimer Verlag, S.18ff)

Was ist Sucht? Bin ich süchtig? Konsumiere ich zu viel? Habe ich ein Suchtproblem?

Das sind die 6 klassischen Anzeichen von Sucht:

  • Starkes, oft unüberwindbares Verlangen, das Suchtmittel zu nutzen.
  • Kontrollverlust: du musst es einfach tun. Versteckter Konsum, Schuldgefühle kommen auf.
  • Dir fehlt was ohne den Stoff. Du fühlst dich körperlich unwohl, nervös, depressiv. Das sind Entzugssymptome.
  • Du benötigst immer größerer Mengen, damit die gewünschte Wirkung eintritt.
  • Verpflichtungen werden egal; du vernachlässigst Aktivitäten,Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach dem Suchtmittel wird zum Lebensmittelpunkt).
  • Dein Körper spürt die Folgen – du ignorierst deine Zweifel

Wenn mindestens drei der oben genannten Faktoren während des letzten Jahres erfüllt waren, dann spricht die Schulmedizin von Sucht als Krankheit.

Ich definiere viele Süchte nicht als Krankheit: Für mich hat Sucht sehr wohl etwas mit suchen zu tun.

Was hast du mit Sucht zu tun?

Nach diesem kleinen Ausflug in die Faktenwelt möchte ich dir eine ganz persönliche Frage stellen: Wieso liest du noch weiter? Weil du selbst betroffen bist? Weil auch du eine Sucht oder eine schlechte Gewohnheit hast die du gerne aufgeben möchtest? Vielleicht hast du auch schon mehre Versuche des Aufhörens hinter dir und bist gescheitert, rückfällig geworden und traust dich nicht mehr so recht ran an dein Thema?

Ich hatte einen Traum. Die Reise in eine neue Welt.

Als ich aufhörte zu rauchen, hatte ich einen Traum: ich wollte frei sein.

Als ich aufhörte zu trinken, hatte ich einen Traum. Ich wollte tief, wahrhaftig und authentisch leben und meinen eigenen Lebenssinn finden.

Und genau mit diesem Traum vom nüchternen Leben, das viel, viel mehr ist als trockene Abstinenz, möchte ich Betroffene in Berührung bringen. Ich möchte den Menschen und insbesondere den Frauen Mut machen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihre Sucht als Herausforderung anzunehmen. Dort wo der größte Schatten ist, ist auch das größte Licht. Ich selbst habe erfahren und erfahre es noch immer: der Weg der Nüchternheit schenkt dir viel Entwicklungspotential und hält Schätze für dich bereit.

Ich hatte einen Traum.

Ich Heike, bin ein Nüchternheits-Coach für Frauen und genieße die Schönheit meines Lebens jeden Tag. Ich unterstütze Frauen, sich ein nüchternes, selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu kreieren.

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