Noch einmal kurz innehalten, durch das Handy scrollen und schauen, was alles passiert ist.
Mir fällt die Dankbarkeitsschaukel ein, die ich in meiner GFK-Ausbildung gelernt habe. Zum Abschluss eines Ausbildungswochenendes gehörte die Dankbarkeitsschaukel immer dazu. Das heißt, wir haben drei Dinge benannt, die wir feiern und drei Dinge, die wir bedauern. Ich fand diese Form von Rückblick berührend. Gerade, dass auch das benannt wurde, was nicht so toll war, hat den Mitteilungen eine besondere Tiefe, Nahbarkeit und Ausgewogenheit gegeben.
Daher werde ich heute mal einen Schaukelrückblick machen, um dann in der Mitte der Ausgewogenheit zu ruhen.
Was ich feiere und wertschätze: Meine drei Highlights des Monats:
Mein erstes Piaggio Porter Treffen
Nach meiner Online Vorlesung ging es an einem Freitagnachmittag los auf ein Piaggio Porter Wochenende. Ich hatte nicht wirklich Lust. Aber ich war angemeldet und fuhr wenig inspiriert los. Doch allmählich besserte sich meine Laune. Die Landschaft mit dem blühenden Mohn.
Eine schier unmögliche Begegnung. Ein unverhofftes Wiedersehen irgendwo im Nirgendwo auf einem Parkplatz mit einer Bekannten, die ich seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen habe. All das ließ meine Laune von mies auf gut bis sehr gut wechseln.
Auf dem Treffen war ich überwältigt von den Piaggios und den vielzähligen Ausbauten.
Da waren echte Profis am Werk, die aus diesen winzigen Autos wahre Minicamper gezaubert hatten. Stundenlang lief ich von Auto zu Auto, fotografiert und staunte. Geselliges Beisammen sein, spielen, gemeinsam essen, Fachsimpeln über die Piaggos. Kurzweilig und sehr interessant.
Am Morgen habe ich Yoga angeboten. Am Mittag fuhr ich wieder heim: inspiriert, wohlgelaunt und froh, dass ich da war.
Ich habe es geschafft jede Woche einen Blog zu veröffentlichen
Noch vor zwei Monaten hatte ich keine Ahnung vom Bloggen. Ein Blog zu schreiben und zu veröffentlichen, erschien fast unmöglich. Nun, zwei Monate später kann ich bereits jede Woche einen Blog schreiben. Ich bekomme langsam eine Routine. Kenne mich ein wenig besser mit WordPress aus. Habe nicht mehr so viel Angst auf den Veröffentliche Button zu drücken. Gelernt, geübt und eine neue Gewohnheit entwickelt.
Wir haben gemeinsam unsere große Mahd gewuppt.
Einmal im Jahr mähen wir unsere große Streuobstwiese. Dieses Jahr war das Finden eines geeigneten Zeitpunkts nicht ganz einfach: das Gras soll so trocken wie möglich sein. Es sollte nach dem Mähen am besten 5 Tage nicht regen, damit das Gras zu Heu wird, das dann an Tiere verfüttert werden kann. Eine Kunst, bei diesem verregneten Sommer und der sich ständig ändernden Wetterprognosen. Wir haben eine recht gute Wetterphase erwischt.
Ich liebe diesen Moment, wenn sich die Wiese in ihrem Erscheinungsbild über wenige Stunden komplett wandelt. Plötzlich ist das hohe Gras weg und die Bäume stehen wieder in ihrer vollen Präsenz da. Das Gras wird jeden Tag gewendet und zu immer größeren Haufen zusammengezogen, um dann endlich verpackt zu werden.
Was ich bedauere und wertschätze: Drei Dinge, die nicht so gut liefen
Ich wollte nicht auf das Piaggo Porter Treffen
Wenn ich großes vorhabe, kommt vorab meist noch solch ein Moment von Unsicherheit und Widerstand. Tausend Dinge sollten noch getan werden. Eigentlich habe ich für solche Sperenzchen keine Zeit. Ich stelle dann mein Vorhaben infrage. Quäle mich herum. Ich habe innerlich Stress und will nicht los. Das finde ich schade. Ich übe mich auch darin zu sehen, zu verstehen und den ängstlichen Teil der Heike in den Arm zu nehmen. Denn ich weiß: Diese Gefühle nicht zu bekämpfen, ist keine Lösung. Ich übe es wahrzunehmen, mich davon nicht überwältigen zu lassen; handlungsfähig zu bleiben. Zu wissen: Auch das geht vorbei. Weiter zu packen und mich in meinen Piaggio zu setzen und loszufahren, egal, wie es sich gerade anfühlt. Und dass diese Haltung belohnt wurde, habt ihr ja weiter oben schon gelesen.
Eine Hilfe bei der Mahd ist ausgefallen
Meine ENFJ hat zugeschlagen als mir eine Person ihre Zusagen zur Mahd wieder entzogen hat. Ich war sofort sauer und empört. Meine Gewissenhafte wusste, dass das nicht geht. Ich kam mit Belehrungen und Wut. Die Person hat sich umgedreht und ist gegangen. Ich bedauere, dass ich meinen »Porsche« manchmal einfach nicht zügeln kann. Und ich wertschätze diesen emotionalen Teil, der mir auch so viel Lebendigkeit, Lebensfreude und Feinfühligkeit beschert. Eine Woche später sehe ich die Person wieder; zufällig. Ich parke mein Auto, gehe zu der Person in der festen Absicht, die Explosion zu klären. Die Klärung gelingt. Sicher auch deshalb, weil ich meine Emotionsanteile zu mir genommen habe.
Die bekannten Überforderungsmomente: »Jetzt ist es zu viel!«
Sie sind mir vertraut. Die Momente von Überforderung. Dann würde ich mich am liebsten ins Bett legen, mir eine Decke über den Kopf ziehen und sagen: „Macht doch euren Scheiß allein!“ Meine Strategin in mir, wählt manchmal einen Weg, der leider nicht von Freude und Erfolg gekrönt ist. Sie versucht, die Überforderung mit anderen zu teilen.
Konkret heißt das, dass ich meinen Liebsten zu Aufgaben verdonnern will und in meiner Not meine, er müsste mich retten. Mein Liebster will aber keine keifende, schimpfende und überforderte Frau retten, die ihn gerade vermittelt, dass er eigentlich Schuld an ihrer Misere ist. Ich kann nur sagen: Entwicklungspotenzial nach oben. Anerkennen was ist. Meine Wünsche und Bedürfnisse nüchtern formulieren. Für mich geerdet und in Ruhe einstehen.
Und es gab noch viele schöne Ereignisse
- Unsere wunderbaren Pausen und Brunches im Garten
- Unsere kleinen Ausflüge an einen Lieblingssee.
- Am See Café trinken
- Mein Sohn wuppt sein Business und ich bin einfach stolz auf ihn.
- In Brandenburg auf einem Sinfoniekonzert gewesen.
- Ein Baumhausgast hat uns ein süßes Bild dagelassen.
- Meine BWL Vorlesungen laufen super. Das Einzige, was stresst, ist die unpünktliche Bahn.
- Himbeerzeit.