Heute folge ich dem Blogparadenaufruf von Gabi Kremeskötter, die fragt, was gerade mein aktuelles Schreibprojekt ist. Da ich an einem Buch schreibe, möchte ich diesen Blogaufruf von Gabi gerne nutzen, um ihre Fragen zu beantworten. Und, ich bin gespannt, was dabei so alles sichtbar wird, sowohl für die Leser als auch für mich.
Wie und wann ist die Idee für dein aktuelles Schreibprojekt entstanden? – fragt Gabi
Ich kann mich gut an den Moment erinnern, als das Thema für mein aktuelles Buch sich konkretisierte. Ich war auf einem mehrtägigen Seminar. Es war ein schöner, warmer Tag. Wir hatten Pause und ich schlenderte im Freien umher. »Wohin soll meine Reise gehen? Was möchte ich beruflich noch erreichen? Was liegt mir wirklich am Herzen?«, waren die Fragen, die mich auf meinem Schlendergang begleiteten. Die Antwort kam sehr deutlich: »Schreibe darüber, wie du aus deinem süchtigen Verhalten ausgestiegen bist. Mache den Menschen Mut, ihren eigenen Wandel anzugehen.« So wurde aus der Buchidee ein konkretes Anliegen.
Und falls du eine Klärungshilfe bezüglich deiner Gewohnheiten benötigst, dann trete sehr gerne mit mir in Kontakt.
Mein aktuelles Schreibprojekt hatte einige Vorläufer. Es begann mit: »Die Heldin in dir« oder »Gummistiefel, für die Pfützen im Alltag« und »Monologe einer Frau zwischen Himmel und Hölle«. Viele angefangene Bücher und Entwürfe liegen auf meiner Festplatte.
Ruhe-, Integrations- und Zweifelphasen
Das Schreibprojekt, das sich inhaltlich an diesem Wochenende konkretisierte, hat es in die dritte Korrekturrunde geschafft, die nun gerade beendet wurde. Dieses Buchprojekt habe ich wiederholt fokussiert verfolgt. Es gab Ruhe-, Integrations- und Zweifelphasen. Da mich das Thema Gewohnheiten wandeln selbst sehr tief berührt und ich auch einiges von meiner eigenen Sucht- und Suchbiografie preisgebe, benötige ich innere Stärke und Sicherheit. Immer wieder tauchen bekannte Glaubenssätze auf: »Das kannst du so nicht schreiben. Was werden die Menschen über dich denken? …«. So musste ich mir Zeit lassen. Eigene innere Prozesse durchlaufen, Unsicherheiten zulassen, um dann meinen inneren Ort der Sicherheit zu finden. Ich habe den biografischen Abschnitt in meinem Buch mit Sorgfalt überarbeitet und bin hingewachsen in den Teil meiner Geschichte, mit dem ich nicht glänzen kann. Es war meine eigene, innere Arbeit, die ich tun musste, um:
- die Scham in Akzeptanz zu wandeln.
- Um Teile meiner Lebensbiografie, für die ich mich schämte, zu befrieden.
- Um zu realisieren, dass ich durch meinen Wandel an Stärke gewonnen habe.
- Um durch meine Forschungsarbeit festzustellen, dass fast jeder Mensch Zwanghaftes in sich trägt, das ihn klein hält.
Erst nachdem ich meine Arbeit getan habe, kann ich auch das Buch abschließen. Und Hurra, was freue ich mich! Der Abschluss steht nun bevor. Ich bin selbst viele Entwicklungswege gegangen, um dieses Buch, zu einem Buch, zu machen, mit dem ich zufrieden bin und mit dem ich mich gerne zeigen mag.
Mein Arbeitstitel
Gefühlt hatte ich zu Gewohnheiten wandeln schon hundert Arbeitstitel. Gerade habe ich die Blätter gesucht, auf denen ich die möglichen Buchtitel gesammelt habe. Doch ich kann die Blätter gerade nicht finden. Was ich gefunden habe, ist ein erster Cover- und Titelentwurf:
Während des Schreibens tauchten immer neue Titel auf. Auch das Entwickeln meines 7 Schritte Programms und das Arbeiten mit Kunden, hat den Titel häufig verändert. Aktuell lautet der Arbeitstitel: Gewohnheiten wandeln. 7 Schlüssel – 13 Prinzipien. Etabliere Gewohnheiten, die dir Freiheit geben.
Könnt ihr damit etwas anfangen? Wie findet ihr den Titel? Ich freue mich über Feedback.
Habe ich bereits angefangen zu schreiben?
Ja, das habe ich. Ich habe im Jahr 2018 begonnen. Dabei habe ich einiges aus älteren Skripten und Entwürfen übernommen und einiges neu geschrieben. Mit meiner Coachingausbildung zur »Kompetenzorientierten Beratung« hat eine komplette Überarbeitung im Jahr 2020 begonnen. So vieles aus meiner Ausbildung konnte ich noch einflechten. Mein Ausbilder hat mich tatkräftig unterstützt, die 7 Schritte in eine gute Form zu bringen. Probanden haben das Programm erfolgreich durchlaufen. So war das Buch in seinen Grundzügen Ende 2021 fertig. Es folgten Korrekturrunde. Lieben Menschen, die mehr Ahnung von Rechtschreibung haben als ich, haben lachend und manchmal augenverdrehend die zahlreichen Kommafehler korrigiert. Aber auch inhaltlich noch einmal richtig mitgedacht. Dann war erst mal Pause: Zeit zum Sacken lassen und erneut Zeit für Zweifel, Sinn- und Kompetenzfragen.
Bewerbung für ein literarisches Studium
Nach innerer Klärung ging es dann in eine Bewerbungsrunde für literarisches Schreiben an der Uni Leipzig. Ich hatte die Idee, in einem Studiumsrahmen mein Buch zu vollendenden und zu promoten. Für diese Bewerbung hieß der Arbeitstitel: »Über das Scheitern und Gelingen. Wie aus Süchten Diamanten werden.«
Meine Bewerbung wurde nicht angenommen. Noch mal eine Zweifelrunde, die so weit ging, dass ich dachte, dass ich das gesamte Gewohnheiten-wandeln Projekt aufgebe. Ich bin den Weg des Aufgebens konsequent gegangen, bis ich an einem Punkt kam, an dem klar wurde, dass ich das Projekt nicht möchte. Es war meine Angst und meine Selbstzweifel, die mich am weiter machen hinderten. Eben mein Glaubenssatz »Nicht gut genug«. Nachdem ich das in mir lösen konnte, kam die dritte Korrekturrunde. Und die ist seit Ende Juli abgeschlossen.
Nun bin ich fast bereit für den nächsten Schritt.
In welche Phase stecke ich mit meinem Buch?
Ich stehe inzwischen vor der Entscheidung: Soll ich mich mit einem Exposé bei Verlagen bewerben oder gehe ich direkt in den Eigenverlag?
Falls jemand, der das liest und einen Tipp für mich hat, bin ich dankbar!
Wie regelmäßig arbeite ich an meinem Projekt?
Ich hatte Zeiten, da habe ich ganz konsequent mindestens fünfmal in der Woche am Morgen für mindestens eine halbe Stunde geschrieben. Dann hatte ich Phasen, in denen Blockweise gearbeitet habe. Mal einen ganzen Tag in der Woche. Mal mehrere Stunden pro Tag. Und je nach Umständen haben all diese Varianten funktioniert. Es braucht einfach einen eigenen Rhythmus, um dranzubleiben. Und ich benötigte für dieses Buchprojekt auch lange Ruhephasen. Mit einem Augenzwinkern sage ich schon jetzt: »Beim nächsten Buch geht alles schneller. Ab dem dritten Buch wird es leicht!«
Welche Schwierigkeiten habe ich zu überwinden
Für mich ist die es die Angst, dass mich Menschen für meinen biografischen Lebensweg verurteilen. Die Angst, belächett oder verhöhnt zu werden. Es gibt Phasen des Selbstzweifels und Zeiten, in denen alles andere attraktiver erscheint, als dieses Buch zu vollenden. Und es sind kontinuierlich neue Entscheidungen zu treffen. So wie jetzt die Entscheidung von Eigen- oder Fremdverlag.
Und wenn ich das so schreibe, spüre ich, dass für mich eigentlich sehr viel für den Eigenverlag spricht. Denn ich liebe die Selbstbestimmung und die Freiheit. Durch das Blogschreiben lerne, dass mein Blog, mein Blog ist. Nur ich bestimme, was und wie ich schreibe. So erscheint es mir gerade folgerichtig, bei meinem Schreibprojekt den Eigenverlag zu wählen. Damit kann ich sicherstellen, dass ich die Herrin der Worte und der Gestaltung bleibe. Klar, es wird dann vielleicht nicht so professionell wie bei einem Verlag. Doch es bleibt individuell und trägt meine Handschrift. Nichts muss in der Ausdrucksweise angepasst werden. Nicht ein Verlag bestimmt über mein Buch, sondern ich.
Oh. Danke für diesen Erkenntnisweg: Ich werde wohl den Eigenverlag wählen. Eine Bekannte empfahl mir Book on demand. Hat jemand Erfahrungen und Empfehlungen?
Wirst du dein Buch veröffentlichen wollen?
Ja. Ich möchte mein Buch veröffentlichen!
Welches Genre gehört dein Schreibprojekt an?
Ich würde sagen, es ist im Bereich Selbsthilfe und Selbstlern-Programm anzusiedeln. Eine Mischung aus Fachbuch, Biografie- und Bewusstseinsarbeit. Für manche geht das Buch eventuell auch in eine spirituelle Richtung.
Mit wem tauschst du dich über dein Schreibprojekt aus?
Zunächst habe ich mich in meiner Fortbildung mit meinem damaligen Ausbilder viel auf der fachliche Ebene ausgetauscht.
Das Herzstück des Buches sind die 7 Schlüssel für einen erfolgreichen Gewohnheiten-wandel. Die habe ich mit mehreren Menschen besprochen und mit Probanden evaluiert. Außerdem habe ich das Konzept als Abschlussarbeit meiner Ausbildung präsentiert. Und neben Fachleuten, Coaches und Probanden habe ich mit allen, die mein Buch Korrektur gelesen haben, die ein oder andere Stelle besprochen, überdacht, verändert oder optimiert. So hatte ich schon viel Austausch über mein Geschriebenes.
Alle Fragen beantwortet. Mein Fazit
Es gibt immer den nächsten Schritt. Und egal, wie klein er ist. Er darf gegangen werden, wenn die Zeit reif ist. Durch das Schreiben dieses Blogartikels wurde mir zum einen klar, wie viele Schritte ich mit meinem Buch schon gegangen bin und wie viele Menschen mich in meinem Projekt bereits begeistert und wohlwollend unterstützt haben. Sogar der nächste Schritt hat sich im Schreiben gezeigt: Es geht in den Eigenverlag. Es ist an der Zeit, das Buch in seine Form zu gießen.
Die neue Herausforderung
Welcher Verlag wird es sein. Wer wird mir beim Verlegen helfen? Ich habe da schon so eine Ahnung. Wie schön. Und es taucht Vorfreude auf. Ja. Gerade habe ich es entschieden. Der nächste Schritt wird gegangen. Hurra!
Liebe Gabi, nochmals Danke für die schöne Anregung und deine Leitfragen.
Der Blog war nun auch eine Klärungshilfe für mich.
Und falls du eine Klärungshilfe bezüglich deiner Gewohnheiten benötigst, dann trete sehr gerne mit mir in Kontakt.
Liebe Katharina,
verzweifle nicht. Heutzutage gibt es beide Möglichkeiten – einen Verlag finden oder selbst verlegen – wie du auch schreibst. Und beide haben Vor- und Nachteile.
Kurz zum Selfpublishing: Mit BoD habe ich gute Erfahrung, weil ich einmal ein Kochbuch für unseren Verein darüber veröffentlicht habe. Beim selbst Verlegen hat man die gesamte Arbeit, aber auch die Freiheit in der Ausgestaltung alleine. Kann aber auch eine ISBN Nummer erstellen lassen und so über den Buchhandel gefunden und bestellt werden. BoD im Speziellen bietet Selfpublishern eine große Auswahl an Papier und Formaten, doch die Qualität hängt davon ab, was du hochlädst. Daher raten die meisten dazu, sich auch einen Grafikmenschen für Buchcover und Layout (Satz und Seitengestaltung) dazuzuholen. Das ganze Marketing und der Vertrieb bleiben an einem selbst hängen.
Du wurdest wahrscheinlich nicht für den Kurs „Literarisches Schreiben“ angenommen, weil dein Werk ein Ratgeber wird (und kein Roman oder Kurzgeschichte). Das ist jedenfalls meine Vermutung, weil ich selbst einen solchen Kurs soeben in München mit meinem Romanprojekt absolviert habe. Hat also nichts (!) mit der Qualität deines Projektes zu tun!
Nur Mut, ich bin sicher: Du kriegst eine schöne Lösung!
Ganz herzliche Grüße
Manuela
Liebe Manuela,
danke dir für deine Tips. Ja, das habe ich auch generell bei Selfpublishing gehört: Grafiker mit dazu nehmen. Ja, ich finde meinen stimmigen Weg.
Ganz herzliche Grüße Heike (nicht Katharina)
Pingback: KW34/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
Liebe Heike,
wow, ich freue mich für dich, dass dein Artikel zu meiner Blogparade dich einen riesengroßen Schritt in Richtung Realisierung weitergebracht hat! Du wirst dein SchreibWerk in die Welt bringen und dabei wünsche ich dir schon jetzt viel Erfolg.
BoD ist ein Druckverlag, kennst du schon die Buchschmiede.at? Ich bin selbst keine Selfpublisherin, aber habe von dort nur Gutes gehört.
Ich bewundere deine Selbstreflexion und dass du erkannt hast, deine wahre Geschichte keiner Scham bedarf, sondern im Gegenteil von einer Menge Mut und Kraft und Liebe zu dir selbst zeugt.
Viele liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
danke für deine ermutigenden Worte. BoD und Buchschmiede kenne ich nicht. Aber ich schaue mir das gerne mal an.
Ja. Wenn der eigene Lebensweg als Kraft- und Entwicklungsweg anerkannt wird, dann können viele neue Dinge geschehen.
Ich freue mich nun langsam so richtig auf die neue Erfahrung, mein Buch in Papierform zu bringen.
Liebe Grüße zu dir
Heike
Ich freue mich schon sehr auf dein Buch! Ich bin schon lange gespannt und erwartungsvoll.
Ich kann jedem, der auch nur ansatzweise über seine generellen Gewohnheiten nachdenkt und sich selbst reflektiert wirklich sehr ans Herz legen, sich hier zu melden und deine Unterstützung gerne in Anspruch zu nehmen. Man muss nicht alles alleine und schwer machen, es darf leicht u voller Freude, Vergnügen sein!
Danke dir Katharina! Ja. Die Spannung und Vorfreude können bald in Lesefreude gewandelt werden.
Ganz liebe Grüße zu dir
Heike